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Vereinbarung mit Schuldnern treffen, statt zu klagen

Die Frage, wie man mit Schuldnern umgeht, ist für Gläubiger eine alltägliche Herausforderung. Oftmals stellt sich die Frage, ob es sinnvoller ist, vor Gericht zu ziehen und Klage zu erheben oder ob eine außergerichtliche Einigung die bessere Option ist. In vielen Fällen zeigt sich, dass die Vereinbarung mit dem Schuldner eine weitaus klügere Wahl ist. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe dafür, weshalb es oft besser ist, eine Vereinbarung mit einem Schuldner zu treffen, anstatt auf langwierige Gerichtsverfahren und Zwangsvollstreckung zu setzen.

1. Zeitersparnis

Eine der offensichtlichsten Gründe für die Wahl einer Vereinbarung gegenüber einer Klage ist die Zeitersparnis. Gerichtliche Verfahren können sich über Monate oder sogar Jahre erstrecken. Währenddessen kann der Schuldner insolvent werden, Vermögenswerte verkaufen oder weitere Schulden anhäufen. Eine außergerichtliche Einigung ermöglicht es, schneller zu handeln und eine Lösung zu finden, bevor sich die Situation weiter verschlechtert.

2. Kostenersparnis

Gerichtsverfahren sind teuer. Anwaltshonorare, Gerichtsgebühren und andere Auslagen können die Gesamtkosten erheblich steigern. Im Gegensatz dazu sind außergerichtliche Verhandlungen in der Regel kostengünstiger. Gläubiger können mit Schuldnern eine Vereinbarung treffen, die für beide Seiten akzeptabel ist, ohne hohe rechtliche Kosten zu tragen.

3. Unsicherheit des Verfahrensausgangs

Selbst wenn ein Gläubiger eine Klage einreicht, besteht keine Garantie für einen positiven Ausgang. Gerichtsurteile können unvorhersehbar sein, und die Verfahren können sich in die Länge ziehen. Eine Vereinbarung hingegen ermöglicht es den Parteien, die Bedingungen und Konditionen selbst festzulegen, wodurch Unsicherheiten vermieden werden.

4. Erhalt der Geschäftsbeziehung

In vielen Fällen haben Gläubiger ein Interesse daran, die Geschäftsbeziehung mit dem Schuldner aufrechtzuerhalten. Das Gerichtsverfahren kann zu einer Verschlechterung des Verhältnisses führen, während eine außergerichtliche Einigung eine kooperative Lösung darstellt. Dies kann langfristig vorteilhaft sein, da die Geschäftsbeziehung intakt bleibt.

5. Flexibilität in der Gestaltung der Vereinbarung

Bei einer außergerichtlichen Vereinbarung haben die Parteien die Möglichkeit, kreative Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen beider Seiten gerecht werden. Dies kann bedeuten, Ratenzahlungen zu vereinbaren, Schulden teilweise zu erlassen oder andere Kompromisse einzugehen, die vor Gericht möglicherweise nicht erreichbar wären.

6. Vollstreckungsschwierigkeiten

Selbst wenn ein Gläubiger vor Gericht gewinnt, kann die Vollstreckung der Urteile eine Herausforderung darstellen. Der Schuldner könnte Vermögenswerte verschoben oder veräußert haben, was die Zwangsvollstreckung erschwert. Eine außergerichtliche Einigung kann die Notwendigkeit einer Zwangsvollstreckung umgehen und den Gläubiger schneller bezahlen lassen.

Fazit

Obwohl Klagen vor Gericht in einigen Fällen unvermeidlich sind, sollten Gläubiger ernsthaft in Betracht ziehen, zuerst den Weg der außergerichtlichen Vereinbarung zu wählen. Dies kann Zeit, Geld und unnötigen Stress sparen. Es ermöglicht den Parteien, flexibel auf die individuellen Umstände zu reagieren und eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Die Vermeidung eines Gerichtsverfahrens kann nicht nur den Gläubiger zufriedenstellen, sondern auch die Geschäftsbeziehung zum Schuldner intakt halten, was langfristig von Vorteil sein kann.

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Raffaele Lucariello

Rechtsanwalt